Ich telefoniere nicht gerne. Das liegt vor allem daran, dass ich relativ geräuschempfindlich bin und mich durch Geräusche leicht ablenken lasse. Noch nie in meinem Leben habe ich es geschafft zu telefonieren und nebenbei Musik zu hören oder Fernsehen zu gucken. Funzt einfach nicht. Mein Gehirn kann nur eins verarbeiten – die Stimme am Telefon oder andere Hintergrundgeräusche.
Man kann sich also vorstellen, wie begeistert ich Anfang Januar war, als ich erfahren habe, dass der Großteil meines „1-Euro-Jobs“ daraus besteht, telefonische Kundenanfragen anzunehmen.
Ein paar Highlights aus den letzten 4 Monaten (zur Erklärung: die Firma, für die ich arbeite, nimmt gebrauchte Möbel als Spenden an und stellt diese dann Bedürftigen zur Verfügung*):
I
Kunde: Ich habe ein Sofa abzugeben. Ist im Prinzip auch völlig in Ordnung…
Ich: Aber…?
Kunde: Es hat ein paar Flecken. Meine Hündin ist leider inkontinent.
II
Kunde: Wir haben hier eine Schrankwand. Möchten Sie die haben?
Ich: Grundsätzlich gern, wenn sie noch heile ist.
Kunde: Ja, ist sie. Wann holen Sie sie ab?Ich: Ich kann Ihnen einen Termin am nächsten Mittwoch anbieten?
Kunde: Ja, nee… die muss heute abgeholt werden. Die Spediteure stehen ja mit der neuen Schrankwand schon hier und wollen aufbauen.
III
Kunde: Wir haben gestern im Garten unsere Apfelbäume beschnitten.
Ich: Aha. Schön.
Kunde: Kommen Sie vorbei und holen die Äste ab?
Ich: Ähm… leider nicht, wir nehmen nur Möbel an.
Kunde: Achso, und was mache ich nun?
IV
Ich: Wir würden gerne das angebotene Bett nehmen.
Kunde: Okay, das kriegen Sie aber nur, wenn Sie auch den Sperrmüll mitnehmen, den ich hier stehen habe.
V
Kunde: Wir haben ein komplettes Schlafzimmer, das wir loswerden möchten.
Ich: Super. Wie alt ist es denn?
Kunde: Keine Ahnung.
Ich: Nur so ungefähr. Älter als zehn Jahre?
Kunde: Jaaaa, ich bin ja schon 64 und in dem Bett bin ich immerhin zur Welt gekommen.
VI
Kunde: Nehmen Sie auch Kinder an?
Ich: Ähm…
Kunde: Achso, nee, moment… meine Frau sagt grade, dass ich fragen soll, ob Sie auch KinderBETTEN annehmen.
*Falls mein Anleiter oder die Chefin diesen Blog entdeckt: Tach! ;)